6. April 2022

Aktuelle DE-CIX-Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen nutzen Finanz-Apps

Frankfurt am Main, 6. April 2022: Bezahl-Apps und andere digitale Finanzangebote sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage*, die der führende Betreiber von Internetknoten, DE-CIX, durchgeführt hat. Die Marktdurchdringung der Apps beläuft sich demnach auf fast zwei Drittel der Deutschen. Die größten Vorteile sehen Anwender in der Zeitunabhängigkeit (68 Prozent), Benutzerfreundlichkeit (66 Prozent) und Ortsunabhängigkeit (58 Prozent). Besonders beliebt sind die Apps in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen, wo sie fast drei Viertel (74 Prozent) der Befragten nutzen. Doch auch mehr als die Hälfte (58 Prozent) der über 55-Jährigen nutzt solche Angebote.

Eine für alles?

Der Gedanke, die vielen verschiedenen auf dem Markt verfügbaren Finanzdienste in einer einzigen App zu bündeln, ist bei der hohen allgemeinen Akzeptanz der Nutzer naheliegend. Bereits 28 Prozent der Befragten könnten sich aktuell vorstellen, ein solches Angebot zu nutzen. Als Vorteile nennen sie: Überblick über die gesamte Finanzsituation (62 Prozent), kein Wechsel zwischen Webseiten/Apps (59 Prozent) sowie Orts- und Zeitunabhängigkeit, mit der sie ihre Finanzgeschäfte so erledigen könnten (57 Prozent).

Bei den Umfrageteilnehmern, die keine zentrale Finanz-App nutzen würden, werden Sicherheitsbedenken (48 Prozent), Angst vor Problemen bei Abhängigkeit von nur einem Dienst (45 Prozent) sowie Datenschutz (41 Prozent) als vorrangige Gründe genannt.

„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Finanz-Apps und digitale Bezahldienste ein integraler Bestandteil des täglichen Lebens geworden sind“, sagt Dr. Thomas King, Technikchef bei DE-CIX. „Der nächste logische Schritt ist es, mehrere Angebote in einer App zu kombinieren. Das stellt Banken vor eine große Herausforderung, denn sie müssen Daten außerhalb ihrer eigenen, hochsicheren Systeme mit Partnern direkt austauschen können, um Ihren Kunden entsprechende Angebote in ihrer App zu präsentieren. Hier müssen Banken die Bedenken der Endnutzer ernstnehmen und, sowohl bei der Verbindung zum Endnutzer über dessen Internetzugangsanbieter als auch bei der Verbindung zu Partnern - wie zum Beispiel Versicherungen – auf höchste technische Sicherheitsstandards und strengen Datenschutz achten.“

Doch welche Services wünschen sich Kunden in einer solchen zentralen Finanz-App? Die hier von den Befragten genannten Anwendungsbeispiele stammen hauptsächlich direkt aus der Finanzwelt: Mit 85 Prozent liegen Transaktionen an erster Stelle, darauf folgen Verwaltung von Karten und anderen Zahlungsmitteln (45 Prozent), Verwaltung persönlicher Einnahmen und Ausgaben (35 Prozent), Geldanlage (32 Prozent) sowie Trading (22 Prozent). Einige Verbraucher würden sich darüber hinaus auch Services rund um Steuern (24 Prozent) und Versicherungen (17 Prozent) wünschen. Dienstleistungen aus anderen Branchen – wie Sonderangebote beim Online-Shopping (13 Prozent), Reisen (12 Prozent) oder Immobilien (8 Prozent) – wurden als Wunschfeatures eher selten genannt.

Unterschiede nach Altersgruppen

Jüngere Altersgruppen stehen digitalen Finanzangeboten generell am offensten gegenüber. So kommen die 25- bis 34-Jährigen auf eine Nutzungsquote von 74 Prozent für bestehende Finanz-Apps. Auch in den Gruppen der 45- bis 54-Jährigen und der über 55-Jährigen findet sich mit 64 Prozent beziehungsweise 58 Prozent ein überraschend hoher Nutzungsanteil. In diesen Alterskohorten wird vor allem die zeitunabhängige Nutzung als besonderer Vorteil der digitalen Lösungen wahrgenommen: Dieser Aspekt wird von 70 Prozent der Teilnehmer in der Gruppe der 45- bis 54-Jährigen genannt und sogar von 74 Prozent in der Altersgruppe über 55 Jahren.

Jüngere Menschen sind zudem aufgeschlossener für eine zentrale App, die mehrere Funktionen bündelt: 42 Prozent der 25- bis 34-Jährigen und 39 Prozent der 18- bis 24-Jährigen würden ein derartiges Angebot wahrnehmen. In der Gruppe 25 bis 34 scheint außerdem Trading ein wichtiges Feature zu sein, eine derartige Funktionalität wünschen sich mit 35 Prozent überdurchschnittlich viele der Teilnehmer in diesem Alter.  

*Methodik

Im Auftrag von DE-CIX befragte YouGov zwischen dem 18. und 21. März 2022 über 2.000 Menschen in Deutschland bevölkerungsrepräsentativ nach Alter 18+, Geschlecht und Region.