28. Januar 2025

Erfolgreicher Abschluss: Gaia-X Projekt Tellus liefert Schlüsselbaustein für die kollaborative Datenökonomie

Frankfurt am Main, 28. Januar 2025. Das Gaia-X Entwicklungsprojekt Tellus hat die Implementierungsphase jetzt erfolgreich abgeschlossen. Unter Führung des Internetknoten-Betreibers DE-CIX hat das Konsortium eine prototypische Interconnection-Infrastruktur entwickelt, die Netzwerke für sensible, echtzeitkritische Anwendungen in verteilten Cloud-Landschaften virtuell und vollautomatisch bereitstellt. Dabei deckt Tellus die vollständige Lieferkette an Interconnection-Services ab und integriert Dienste unterschiedlicher Provider auf Basis der dezentralen und distribuierten Dateninfrastruktur von Gaia-X. Auf diese Weise liefert Tellus einen Schlüsselbaustein für übergreifende Konnektivität, die intelligente Geschäftsmodelle in einer kollaborativen Datenökonomie benötigen.

Netzwerke und Services so bereitstellen, wie es Applikationen verlangen

Wer bislang geschäftskritische Anwendungen in distribuierten IT-Systemen implementieren wollte, musste alle notwendigen Komponenten, Services und Funktionen von verschiedenen Dienstleistern separat erwerben und zeit- und kostenintensiv manuell kombinieren – ohne End-to-End-Garantien. Über die offene Software von Tellus lassen sich diese Prozesse nicht nur automatisieren, sondern auch spezifische Anforderungen an Konnektivität gewährleisten. Dazu hat das Hauptprojekt der Implementierungsphase Controller und Service-Registry als zentrale Elemente einer sogenannten Super-Node-Architektur umgesetzt. Das heißt konkret: Der Controller koordiniert und provisioniert über Programmierschnittstellen (APIs) die Umwandlung von Service-Angeboten und -Bestellungen. Die Service-Registry speichert und listet alle Dienste, die der Controller durchsuchen, ansprechen und kombinieren kann. Der Suchprozess läuft über den Controller in die Registry und die zugehörige Graphdatenbank, die dann passende Lösungen liefert. Zuletzt beauftragt der Controller die Interconnection-Infrastruktur, Netzwerk- und Cloud-Services so zu provisionieren, wie es Applikationen erfordern – inklusive garantierter Performance und Gaia-X konform.

Einsatzfähiger Prototyp: Zuverlässige und dynamische Konnektivität für den Datenaustausch

In der umgesetzten Proof-of-Concept (PoC) Demo lassen sich virtuelle Netzwerke und Services passend zu den Anforderungen industrieller Anwendungen über eine benutzerfreundliche Oberfläche bereitstellen, um beispielsweise Handbewegungen über einen smarten Handschuh realzeitlich an einen Roboter zu übertragen. Gleiches gilt für einen digitalen Zwilling von IONOS, wo Tellus Konnektivität so liefert, wie es Produktionsanlagen erfordern, um Fertigungsschritte zu simulieren, live zu überwachen und zu optimieren. Nicht anders bei den Laservollautomaten von TRUMPF: Zuverlässige und dynamische Netzwerke halten Anlagen verfügbar und Pay-per-Part-Geschäftsmodelle produktiv.

Meilenstein für die sichere, souveräne und kollaborative Datenökonomie

„Da Tellus die Produkte aller Teilnehmer standardisiert erfasst und die Netzwerkknoten strukturiert in einer Graphdatenbank speichert, lassen sich Interconnection-Services über eine gewichtete Pfadsuche von Ende-zu-Ende komponieren”, sagt Christoph Dietzel, Head of Product & Research bei DE-CIX. „Mit dem erfolgreichen Abschluss der Implementierungsphase und der Proof-of-Concept-Demo haben wir nicht nur die technische Machbarkeit unserer Gaia-X konformen Interconnection-Infrastruktur bewiesen, sondern auch einen bedeutenden Meilenstein für die Zukunft einer sicheren, souveränen und kollaborativen Datenverarbeitung gesetzt“, sagt Dietzel.

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