Frankfurt am Main. DE-CIX und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) forschen an innovativen Lösungen, um die Kommunikation mit LEO-Satellitenkonstellationen im erdnahen Orbit (Low Earth Orbit, LEO) zu optimieren. Gemeinsam eruieren der weltweit führende Betreiber von Internetknoten und das DLR, wie sich Informationen und Daten zwischen All und Erde zuverlässiger mit Laserlinks übermitteln lassen. Als Teil des OFELIAS-Projekts der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zielt die Arbeit bis Juli 2026 darauf ab, Protokolle, Algorithmen und Verfahren zu entwickeln, die die Netzauslastung zwischen optischen Bodenstationen und Satelliten intelligent optimieren und somit Probleme durch atmosphärische Turbulenzen und Abschattungen durch Wolken reduzieren. Denn zwar erlauben Laser mehr Bandbreite und höhere Datenraten, allerdings sind sie auch anfälliger für Wolken, Nebel oder Regen als herkömmliche Funkübertragungen.
Neue Ansätze für wetterfeste Laserkommunikation
„Wir ergründen gemeinsam Wege, um die Verfügbarkeit von optischen Satellitennetzwerken für die Endnutzer zu erhöhen“, sagt Hermann Bischl, Projekt- und Gruppenleiter am DLR Institut für Kommunikation und Navigation, „die vollständig optische Übertragung stellt uns vor besondere Herausforderungen, die wir durch innovative Ansätze bei der Signalverarbeitung und Netzwerkkontrolle meistern wollen.“
„Wir möchten die optische Satellitenkommunikation so robust und zuverlässig machen, dass sie sich nahtlos in bestehende terrestrische Netze integrieren lässt und somit eine entscheidende Rolle für die Konnektivität der Zukunft spielt“, sagt Matthias Wichtlhuber, Team Lead Research & Development bei DE-CIX, „in Zusammenarbeit mit dem DLR evaluieren wir die intelligente Zusammenschaltung von Satelliten und Bodenstationen mit dem Internet, basierend auf unserer dreißigjährigen Erfahrung im Bereich Interconnection.“
Interconnection von Satellitenbetreibern: Grundlage für vernetzte Anwendungen im All
Die Forschung von DLR und DE-CIX ist ein wichtiger Baustein für die digitale Infrastruktur von morgen. Egal ob Künstliche Intelligenz, immersive Technologien oder humanoide Roboter – Anwendungen wie diese benötigen extrem niedrige Latenzzeiten, teils im einstelligen Millisekunden-Bereich. Gewinnt das Weltall als Wirtschaftsraum zunehmend an Bedeutung, wachsen auch die Anforderungen an die digitale Infrastruktur im Orbit und darüber hinaus. „Konzepte von DE-CIX wie der Space-IX setzen auf den Technologien auf, die das OFELIAS-Projekt jetzt mitentwickelt“, sagt Ivo Ivanov, CEO von DE-CIX. „LEO-Satelliten spielen eine Schlüsselrolle, damit Menschen und Anwendungen überall auf der Erde mit Informationen und Konnektivität versorgt sind. Schalten sich Betreiber am DE-CIX Space-IX zusammen, ermöglicht das nicht nur einen direkten Zugang zu Content-, Cloud- und Anwendungsnetzwerken, sondern schafft die Basis, auf der künftige Geschäftsmodelle zwischen Erde und Weltall aufbauen können. Gemeinsam mit Partnern wie dem DLR arbeiten wir in unterschiedlichen Projekten an den Grundlagen, die die Satellitenkommunikation der Zukunft nicht nur auf der Erde, sondern auch im Weltall braucht.“