artikel

Was ist Peering?

Damit das Internet funktioniert, tauschen alle möglichen Netzwerke wie Carrier, Internet Service Provider (ISPs) und Netzbetreiber Daten aus. Dieser Datenaustausch geschieht entweder im Rahmen einer beidseitigen Bezahlung (für Transit/Upstream) oder auf kostenneutraler Basis, was als Peering bezeichnet wird.

Peering ist der in der Regel kostenneutrale Austausch von Daten 

Üblicherweise findet Peering an Internetknoten (IXs oder Internet Exchange Points, IXPs) statt. Hier verbinden sich die beteiligten Netzwerke, am DE-CIX in Frankfurt beispielsweise sind etwa 1000 Netze miteinander verbunden. 

Jede Mikrosekunde zählt beim Surfen, Streaming, Gaming, Hoch- und Herunterladen

Indem diese Netzwerke ihre Daten über Internetknoten direkt miteinander austauschen, müssen die Daten keine langen Wege bis zum nächsten Punkt zurücklegen, an dem zufällig beide Netze – oder die Transitprovider der jeweiligen Netze – im selben Rechenzentrum sind und sich über eine direkte Glasfaser vernetzen. So sparen die Teilnehmer Kosten für lange Strecken (Transit) und Zeit, da sie eine einzelne direkte Verbindung nutzen anstatt hunderter einzelner Verbindungen. Datenpakete erreichen ihr Ziel deutlich schneller, was den Internetnutzern zugutekommt: beim Surfen, Streaming, Gaming, Hoch- und Herunterladen zählt jede Mikrosekunde. 

Übertragung von bis zu 400 Gigabit pro Sekunde

Herzstück eines Internetknotens sind die Switche, an die die Netzwerke über ihren jeweils eigenen Port angeschlossen sind. Viele Netzwerke haben große Ports, die bis zu 100 Gigabit pro Sekunde übertragen können; davon meist auch mehr als nur einen, aus Redundanzgründen. Mittlerweile werden sogar Ports mit einer Übertragungsrate von 400 Gigabit pro Sekunde genutzt. 

Stellt nun ein Internetnutzer von einem Computer eine Suchanfrage über eine Internetsuchmaschine (in der Grafik als Beispiel Google), laufen diese Daten über den Port seines Internet Services Providers (in der Grafik als Beispiel Vodafone) über den Switch direkt zu dem Suchmaschinenanbieter, anstatt einen Umweg über Leitungen quer durch Deutschland (oder sogar weltweit) zu nehmen. 

Maximale Verteilung ist der Schlüssel zu Redundanz

Internetknoten sind in der Regel innerhalb einer Metroregion auf eine Vielzahl von Rechenzentren verteilt, DE-CIX in Frankfurt erstreckt sich beispielsweise auf über 30 Rechenzentren. Dadurch kann DE-CIX eine hohe Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit garantieren und DE-CIX Kunden erreichen alle angeschlossenen Netzwerke, egal in welchem Rechenzentrum sie angeschlossen sind. Seit 2010 ist der Internetknoten DE-CIX Frankfurt beispielsweise ohne plattformweiten Ausfall verfügbar. 

Durch die direkte Verbindung zu bis zu mehreren hundert Netzwerken gleichzeitig können Netzwerke überfüllte Transit-Routen meiden und die Datenpakete kosten- sowie zeiteffizient auf direktem Weg übertragen. Insgesamt verbessert sich durch die direkte Datenübertragung die Netzwerkqualität aller an den Internetknoten angeschlossenen Netzwerke und damit die User Experience aller Nutzer.